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ARBEITEN/ÜBERSICHT

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BORIS GROYS' WORDS BEYOND GRAMMAR
/ a reproduction on overhead transparency, 2014
Künstlerbuch

in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Langenhagen
Herausgeberin: Ursula Schöndeling
MOTTO Distribution, Berlin
Auflage: 200

Im Rahmen der dOCUMENTA (13) erschien die Publikation "Google: Words beyond Grammar" von Boris Groys. In dem kurzen Aufsatz stellt der Autor die These auf, dass Google zum ersten Adressaten unserer Fragen an die Welt geworden ist. Damit ist die Internet-Suchmaschine an die Stelle von Philosophie und Religion getreten. Heute reguliert Google unseren Dialog mit der Welt. Mit weitreichenden Konsequenzen. Das Wissen um die Wahrheit wird neu verstanden - als die Summe aller Kontexte, in denen einzelne Suchbegriffe erscheinen.
An die Stelle tradierter Diskurse, die der Wahrheitsfindung dienen, sind die von Google erzeugten Wortwolken getreten. Damit steht die Suchmaschine am vorläufigen Ende einer Entwicklung, in deren Verlauf die Worte aus ihrem grammatischen Zusammenhang befreit wurden, um frei im Raum zu fluktuieren.
Wolfgang Plöger hat das Buch von Boris Groys reproduziert, ersetzte aber als Trägermaterial das Papier durch glasklare Folie. Dadurch verschmelzen die Vorder- und Rückseiten zu einem typografischen Bild, das sich der Lesbarkeit entzieht.
Plögers Buch befindet sich in dem Widerspruch, vollkommen transparent, aber unlesbar zu sein und löst damit den Widerspruch auf, in dem sich das Original von Boris Groys befindet, da Groys sich dem Phänomen der Auflösung der philosophischen Diskurse auf herkömmliche, diskursive Weise zu nähern versucht.
Mit anderen Worten: Plöger lässt die Ausführungen von Groys selbst zur Wortwolke mutieren. (Pressetext)